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Was Sie aus jedem Glashaus kennen, das können Sie fast genauso gut auch mit den heutigen Gartenfolien erreichen: Ein ideales Wuchsklima für Ihre Pflanzen. Denn die Folien halten die wertvolle Wärme der ersten Sonnenstrahlen ebenso zurück wie die Feuchtigkeit. Und der Boden erwärmt sich dann genauso wie die Luft unter der durchsichtigen Decke.


Idealer Schutz
Durch Folien geschützt können die Pflanzen bereits wachsen, wenn die Temperaturen draußen noch recht lebensfeindlich sind. Zwei wesentliche Methoden gibt es für den Anbau unter Folien: Die Tunnel und die Fiachfolien. Nach dem Gewächshausprinzip werden beim Folientunnel Gestelle - meist Drahtbügel - im Boden verankert und mit der Folie überspannt. Diese Folientunnel können Sie leicht selber aufstellen und jeder beliebigen Beetgröße anpassen. Wenn Sie handwerkliches Geschick haben, können Sie auch die Bügel aus mindestens 5 mm starkem, verzinktem oder kunststoffummanteltem Draht selber basteln.

Foilientunnel
Schneiden Sie sich dazu Drahtstiicke in der benötigten Länge ab. Sie müssen auf beiden Seiten mindestens 15 bis 20 cm in den Boden gesteckt werden, um genügend Halt zu bekommen. Je nach Breite des Beetes sollten Sie die Abstände zwischen den einzelnen Drahlbögen zwischen 30 und 50 cm wählen. Dann können Sie die Folie straff darüberspannen, und auch ein kräftiger Regenschauer kann sie nicht zu Boden oder auf Ihre wertvollen Pflanzen drücken. Wenn Sie die Folie über die Bügel gespannt haben, dann beschweren Sie die Enden mit Steinen oder einem schweren Balken, damit der Wind sie nicht forttragen kann. Die beiden Kopfseiten und eine der Längsseiten können Sie auch eingraben, die vierte Seite muß zu öffnen sein, damit Sie auch an die Pflanzen herankommen. Zur Sicherheit sollten Sie die Folie noch mit Wäscheklammern an den Bügeln festmachen.
Die Folien bleiben von der Aussaat im zeitigen Frühjahr bis Mitte Mai oder sogar bis zur Ernte über den Pflanzen.
Natürlich können Sie auch die vom Handel angebotenen Tunnel verwenden. Sie sind meist aufwendiger, funktionieren aber nach dem gleichen Grundprinzip.

Flachfolien
Wenn Ihnen der Aufwand bei Folientunnels zu groß ist, dann können Sie ihr Gemüsebeet auch mit einer Flachfolie bedecken. Dabei wird die Folie einfach auf die Kultur aufgelegt. Geeignet ist diese Methode nur bei flach wachsenden Gemüsen wie z.B. Salat. Weit größere Einsatzmöglichkeiten haben Sie, wenn Sie eine sogenannte Wachsende Folie benutzen, die auch unter dem Namen Schlitzfolie bekannt ist. Auch sie wird lediglich flach auf die Kultur gelegt. Durch ihre unzähligen kleinen Schlitze weitet sie sich langsam und "wächst" mit Spinat, Radieschen, Möhren und vielen anderen Gemüsen mit.

Folienhauben
Für besonders hochwüchsige Pflanzen wie zum Beispiel Tomaten gibt es auch Folienhauben als Meterware fertig zugeschnitten. Sie werden über die Einzelpflanzen gestülpt und oben am Haltestab zugeschnürt. Sie können auch hier zwischen geschlossenen, gelochten oder geschlitzten Folien wählen. Bei sehr hohen Folienhauben empfehlen sich vor allem Schlitzfolien, da die Luft in ihnen am besten zirkulieren kann. Nicht nur Hitze, auch überschüssige Feuchtigkeit macht Pflanzen unter Glas und Folie zu schaffen. Deshalb müssen Sie regelmäßig lüften. Dies härtet die Pflanzen zudem ab. Öffnen Sie dazu den Tunnel regelmäßig an Tagen mit bedecktem und möglichst windstillem Wetter. Wind und direkte Sonnenstrahlung schadet den Pflanzen, die das Treibhausklima gewöhnt sind und versetzt ihnen einen Wachstumsschock. Schlitzfolien brauchen nicht gelüftet zu werden, sie lassen genug Luft und Feuchtigkeit an die Pflanzen.


SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLG


Folien sind ideal, wenn Sie in Ihrem Garten schon früh Erfolge sehen wollen, ohne gleich ein
Gewächshaus zu bauen.

1. Probieren Sie es zuerst einmal mit einem Folienbeet. Es ist die billigste Methode. Die Folie wird einfach über die Kultur gelegt und an den Seiten beschwert. Das Beet muß regelmäßig gelüftet werden!

2. Noch einfacher, aber etwas teurer ist die Schlitzfolie oder "Wachsende Folie". Auch diese Folie wird nur auf die Kullur gelegt, an den Seiten mit Steinen beschwert oder eingegraben und bleibt bis zur Ernte oder bis nach den letzten Frösten liegen. Da die Schlitzfolie dehnbar ist und immer "mitwächst", haben die Pflanzen jederzeit Platz genug für ihre Entwicklung. Durch die Schlitze kommt stets genügend Feuchtigkeit
und Luft an die Pflanzen, so daß Sie die Folie nicht aufheben müssen.

3. Fast schon ein kleines Gewächshaus ist der Folientunnel. Dafür müssen Sie Drahtstücke bogen-
förmig biegen und auf jeder Seite mindestens 15 cm tief in den Boden stecken. An sehr windigen Stellen zusätzliche Drahtbögen über die Folie spannen!