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Auftakt zur Frühjahrszeit


Trotz Regen- und Graupelschauern, kalten Winden und Nachtfrösten - in der Natur beginnt es zu grünen und zu blühen. Der Garten hat uns wieder - uns, damit sind die über 80 000 organisierten Kleingärtner und Gartenfreunde mit ihren Familien im Land Brandenburg gemeint. Aber auch die vielen Besitzer von Haus- und Hofgärten sowie von Wochenendgrundstücken.
Alle gemeinsam beseelt der Wunsch, in und mit der Natur schöne und blühende Gärten zu gestalten, wo Obst, Gemüse und Zierpflanzen ihren festen Platz haben, aber auch Raum ist für kleine Biotope, bunte Rasenflächen und Erholungseinrichtungen.
Die Winlermonate boten Raum und Zeit, über bestimmte Fragen der Weiterentwicklung des Kleingartenwesens nachzudenken und Konsequenzen zu ziehen für die Gestaltung und Nutzung des eigenen Gartens. Der Landesverband Brandenburg der Gartenfreunde e. V. hat seinen Mitgliedern den „naturgemäßen Garten" als Zukunftsmodell empfohlen. Diese Empfehlung geht von der Überlegung aus, daß jeder Garten ein kleines Ökosystem ist, Lebensraum und Lebensgemeinschaft unzähliger Wesen, die sich alle gegenseitig beeinflussen. Das heißt nicht, die Gartentür hinter sich zuzusperren und der Natur ihren Lauf zu lassen.
Gärten sind und sollen sein von Menschen geschaffene Lebensräume, in denen Natur geprägt wird von den Neigungen und ästhetischen Prinzipien des Kleingärtners. Gute Kleingärtner haben es immer geschafft, in dieser „kleinen Welt" ein Gleichgewicht zu sichern, sich nicht als absolute Herrscher aufzuspielen, sondern behutsam zu hegen und zu pflegen.
Im Garten ökologisch zu denken, nach ökologischen Prinzipien zu handeln ist heute so notwendig wie nie zuvor. Es ist so unendlich wichtig, daß unsere Kleingärtner und Gartenfreunde ein Gefühl für das Leben auch ganz unscheinbarer Wesen, für das Zusammenspiel im komplizierten Wirkungsgefiige eines Gartens entwickeln und bewahren.
Naturgemäßes Gärtnern besteht aber nicht nur aus dem Weglassen von Kunstdüngern und chemischen Giften. So wichtig dies auch sein mag, naturgemäßes Gärtnern ist ein komplexer Prozeß.
Mit Tips, Rezepten und Gebrauchsanleitungen allein ist es nicht getan. Der Kleingärtner muß nicht nur wissen, wie etwas funktioniert, sondern warum. Wer seinen Garten umstellen möchte auf naturgemäße Anbaumethoden, der kann das nicht von heute auf morgen schaffen. Es dauert zwei bis drei Jahre im Durchschnitt. Das braucht Geduld vom Kleingärtner und die Stärke, wirklich konsequent den einmal eingeschlagenen anderen Weg weiterzugehen. Wer gelernt hat, bewußt zu sehen, Ursache und Wirkungen im Gefüge des Naturhaushaltes zu verstehen, der wird sich neu und anders freuen können an dem Stückchen Erde, das er pflegen darf.
Über diese Probleme im neuen Gartenjahr nachzudenken und erste Schritte einzuleiten, heißt ein Stück Zukunft verwirklichen.